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Hochbegabung - Vorurteile und Mythen

Aktualisiert: 21. Sept. 2018

Viele der gängigen Vorurteile gegenüber Hochbegabten sind durch Unwissen entstanden und halten sich leider wacker.

Neben Klischees, die eher zum Schmunzeln anregen, gibt es jedoch leider auch 'schädliche' Skepsis, die ein Zusammenleben unnötig erschweren - für alle Seiten! Daher möchten wir ein wenig Licht ins Dunkel bringen:




Hochbegabte sollen und können sich selbst helfen.


Nun, eine hochbegabte Person, ganz gleich ob jung oder betagter ist immer noch ein Mensch!

Ohne Unterstützung können beispielsweise Kinder schlecht(er) Zugang zu geistiger Auslastung finden und könn(t)en resignieren. Ebenso geht es Erwachsenen: für viele von uns ist Unterstützung, erfahren beispielsweise als Austausch/ Kommunikation wichtig. Es beflügelt, regt somit an und kann eine Stagnation verhindern. 


 

Ihr Kind ist in erster Linie ein Kind, und die Hochbegabung ist zweitrangig;

sie ist lediglich ein Teil von ihm.


Hierzu schrieb James T. Webb sehr eingängig:

"Anders betrachtet: Ein Kind, dessen IQ-Wert 45 Punkte über dem Durchschnitt liegt (IQ = 145), unterscheidet sich ebenso von der Norm (IQ=100) wie ein Kind mit einem IQ-Wert, der 45 Punkte unter dem Durchschnitt liegt (IQ von 55). Kaum ein Pädagoge, Kinderarzt oder Psychologe würde den Eltern eines Kindes mit einem IQ von 55 raten, den Spross in erster Linie als Kind und nur beiläufig als geistig behindert zu behandeln."

Nach dieser Veranschaulichung wird schnell klar, dass der IQ-Wert nicht einfach "nur eine ermittelte Zahl" darstellt; unsere Gesamtpersönlichkeit ist derart stark davon beeinflusst, dass es nicht getrennt werden kann!


 

Hochbegabte waren in der Schule schon Überflieger und Einser-Kanidaten.


Hochbegabt ist nicht gleich Hochleistung!

Und insbesondere Hochbegabte stehen sich gerne selbst im Weg oder boykottieren sich regelrecht, wenn sie sich nicht ausreichend stimuliert oder "ins falsche Biotop verpflanzt" vorfinden. Viele Hochbegabte sind zudem hochsensibel und fühlen sich daher auch auf dieser Ebene oft fehlplatziert im gängigen Schulsystem.

Natürlich gibt es auch Einser-Kandidaten unter uns, aber folgt man den Erzählungen vieler Erwachsener, die hochbegabt getestet wurden, überwiegen doch die Geschichten um mittelprächtige oder gar schlechte Noten, um gesammelte Fehlstunden und Unmut.



 

Hochbegabte haben in sozialen Kontexten Schwierigkeiten.


Nicht alle Hochbegabten finden sich sozial isoliert vor, auch wenn es viele sind.

Grundsätzlich entsteht der Zustand und somit die Vermutung, dass HBM sozial "inkompetent" sind wieder einmal durch Missverständnisse im Miteinander.

Befragungen haben ergeben, dass normal begabte Schüler vermuten, dass beispielsweise der Umgang mit Hochbegabten anstrengender sein kann, da sie besserwisserisch sind/sein könnten.

Tatsächlich fällt es einer hochbegabten Person im Umgang mit anderen oft schwer sich zu zügeln sobald im Verlauf eines Gespräch Unstimmigkeiten oder Fehler auftreten. Hochbegabte wissen es schlichtweg oft besser, möchten aber in erster Linie aufklären und sich keinesfalls selbst erhöhen oder vortun. Der Zwang Hochbegabter nach Sinnhaftigkeit und Stimmigkeit steht störend im Weg.

Hat die Vergangenheit gezeigt, dass dieses Verhalten nicht willkommen ist, wird der Hochbegabte sich zurückziehen; wird nicht mehr helfen!

Ein Teufelskreis entsteht.


 

Hochbegabte "halten sich für etwas besseres".


"Die größter Zweifler/Boykottierer an sich selbst, mit einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn!"  - Das war die zusammengefasste Antwort von Befragten, die mindestens einem hochbegabten Erwachsenen nahestehen.

Das lassen wir so stehen. :)


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