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Warum wenden wir uns insbesondere an Frauen?

Es erreichen uns bereits interessierte Nachfragen, da wir uns - wohl gemerkt: zur Zeit - ausschließlich an Frauen richten. Beleuchten wir also für einen Moment, warum wir so entschieden haben:

"Ein bedeutsamer Unterschied zwischen hochbegabten Mädchen und Jungen, so Stapf/Stapf (1996; 7f.), ist darin zu sehen, dass von allen hochbegabten Kindern, die zu einer fachpsychologischen Untersuchung und Beratung gebracht werden, nur 25 % Mädchen sind." Anders ausgedrückt - das Verhältnis von Jungen und Mädchen, die in eine Beratungsstelle kommen ist 3 : 1. Die Autoren schlussfolgern, dass deutlich weniger Mädchen als Jungen identifiziert und von der Familie und Schule gefördert werden. 

Mädchen fallen in Kindergarten und Schule seltener durch "störendes Verhalten" auf. Sie reagieren auf die Unterforderung mit Lustlosigkeit, depressiver Verstimmung, psychosomatischen Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen; im schlimmen Fällen sogar mit Bulimie oder Magersucht. Salopp könnte man sagen, Mädchen machen diese Problematik eher mit sich selbst aus als dass sie ihrem Unmut frei Luft machen.

Insbesondere Mädchen möchten von gleichaltrigen Mädchen/ihrer Peergroup anerkannt werden und dazugehören. Sie passen sich also lieber dem Leistungsniveau an als negativ aufzufallen.

Die geringeren Chancen von hochbegabten Mädchen auf befriedigende Lebensverwirklichung bei Nutzung ihrer geistigen und sozialen Bedürfnisse sehen Stapf und Stapf:

  • in der Vermeidung von Konkurrenz mit Männern,

  • in geringem Selbstvertrauen insbesondere in "männlichen" Domänen,

  • im breiteren Interessensspektrum,

  • in der sozialen Orientierung (an Beruf und Familie), d. h. eine nicht so extreme Spezialisierung mit Interessen an Höchstleistungen."

Quellenangabe: Trautmann T. 2005, Einführung in die Hochbegabtenpädagogik, Schneider-Verlag, S. 37

Ein weiterer und mir wichtiger Punkt ist, dass Frauen durch die bestehenden Missstände, wie die "Gläserne Decke" im Beruf, fehlende oder schlicht nicht ernst gemeinte Chancengleichheit, in gewisser Weise doppelt getroffen sind. Denn Frauen verdienen nicht nur weniger (Gender Pay Gap), sondern können ihre Hochbegabung auch viel seltener beruflich (voll) ausleben.

Und nun gibt es unIQate.

Unsere Motivation besteht in Aufklärung und Sensibilisierung. 

Wir möchten (junge) Frauen stärken, ihnen vermitteln, dass es richtig und wichtig ist auf seine Bedürfnisse zu hören um ihren Platz finden zu können. Wir müssen Mut machen. Wir bieten diese Gemeinschaft als Anlaufstelle um sich zu identifizieren und um sich schlussendlich gesund zu transformieren.

Übergeordnet und losgelöst vom Geschlecht, sind wir der Meinung, dass es an der Zeit ist für ein "Coming-out" der Hochbegabten. Nur so können wir die Befangenheit abbauen und der Stigmatisierung entgegenwirken.

"Viele Frauen, die ich bisher kennenlernen durfte,

sprechen mit Scham oder mit geringer Überzeugung von ihrer Hochbegabung.

Schluss damit. Hochbegabung darf kein (zusätzliches) Tabu-Thema mehr sein!"

Nicole Gerecht, Gründerin unIQate

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